Nachdem unsere letzte Statistik zum Vermittlungsgutschein bereits einige Monate zurück liegt, wurde es höchste Zeit für eine Aktualisierung. Um das ganze etwas überschaulicher zu gestalten, haben wir uns gegen eine Tabelle und für eine Darstellung in Diagrammform entschieden. Unsere Vermittlungsstatistik für die Monate Dezember 2009 bis April 2010 zeigte ja einen starken Rückgang für den Aprilmonat. Dieser war wohl auf eine Haushaltssperre seitens der Bundesagentur für Arbeit zurückzuführen.
Wie hat sich die Auszahlung des Vermittlungsgutscheins seitdem entwickelt? Wir beginnen die Statistik der besseren Übersicht wegen mit dem Monat April, wobei damals wie beschrieben nur sehr wenige Vermittlungsgutscheine ausgezahlt wurden (alle Werte beziehen sich auf eine ausgezahlte erste Rate):
Wir sehen, dass nach dem Tiefpunkt im April ein deutlicher Anstieg zu beobachten ist. Nach 1939 ausgezahlten Vermittlungsgutscheinen im Mai sind es im Juni bereits 3471. Danach gehen die Zahlen aber wieder zurück, im September zahlt die Bundesagentur für Arbeit den ersten Teil der Prämie nur noch an 2007 Arbeitsvermittler aus. Wie ist dieser Rückgang angesichts der anziehenden Konjunktur und der Zunahme von offenen Stellen zu bewerten?
Konjunktur hin oder her – die Sommermonate sind der Zeitraum, in dem Betriebe bei Neueinstellungen zurückhaltender sind. Der – aus Vermittlungsgutschein-Sicht – sehr gute Monat Juni mag auch darauf zurückzuführen sein, dass aus den Vormonaten noch ein Bestand nachzuarbeiten war. Somit müssten wir eigentlich in den verbleibenden Monaten des Jahres 2010 mit wieder höheren Zahlen an ausgezahlten Vermittlungsgutscheinen rechnen.
Der Vermittlungsgutschein – oft noch unbekannt
Die Vermittlungsgutschein Voraussetzungen können Sie in unserer Inforubrik nachlesen. Viele Arbeitsuchende sind sich immer noch nicht bewusst, dass sie einen Anspruch auf den Vermittlungsgutschein haben, den sie sogar gerichtlich durchsetzen können. Ein Ziel unseres Blogs ist es, den Vermittlungsgutschein populärer zu machen – helfen Sie mit und geben Sie Arbeitssuchenden den Ratschlag, einen Vermittlungsgutschein zu beantragen. Dann sollten auch die Zahlen wieder ansteigen. Gerade in der jetzigen wirtschaftlichen Lage sollte das marktnahe Mittel Vermittlungsgutschein besonders effektiv bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wirken.
Also wenn man die Zahl der ausgestellten Vermittlungsgutscheine mit der Zahl der Arbeitslosen vergleicht – ich finde, dass es dann sehr wenige sind. Warum ist das so? Werden die von den Argen nicht so gerne verteilt?????
Das liegt auf der Hand ; ). Nachwievor werden private Vermittler als Konkurrenz gesehen und wer sägt schon gerne am eigenen Stuhl ; )
Der gemeine AV im SBH oder in der ARGE geht grundsätzlich davon aus, das sein Klientel nicht arbeiten *will* – sonst wäre er ja nicht „Kunde“ bei ihm. Warum sollte man ihm dann einen VGS aufs Auge drücken? Ist doch bloß Schreibarbeit, oder? *grummel* ):-(